Ahnenschwund Schütz - Thölen
Ahnen sind der Welt abhanden gekommen...
Meine Großeltern mütterlicherseits heirateten 1909 und waren somit Eheleute. Aber, sie waren auch 4. Cousine/Vetter 1. Grades und somit miteinander verwandt, was sie sicherlich nicht wussten. Die gemeinsamen Vorfahren lagen immerhin fünf bzw. sechs Generationen zurück. Wer kennt schon die Namen seiner Vorfahren über eine so lange Zeit und ob sie in einer verwandtschaftlichen Beziehung zueinander standen?
Worauf ist das aber zurückzuführen? Nun, die Auflösung heißt Ahnenschwund oder Implex. Ahnenschwund tritt immer dann auf, wenn die tatsächliche Anzahl der Vorfahren geringer ist als deren theoretische Gesamtzahl. Dies bedeutet, dass ein Vorfahre gleichzeitig zwei Ahnenpositionen belegt, so dass dann ein von allen anderen unterscheidbarer Ahne fehlt. Dazu kommt es immer dann, wenn Verwandte untereinander heiraten, also auch dann, wenn diese Heirat erst nach mehreren Generationen erfolgte.
Der Ahnenschwund ist ein völlig normaler und unvermeidbarer Vorgang. Legt man einer Generation eine Zeitspanne von 25 Jahren zugrunde, würden bei 40 Generationen, also einem Zeitraum von etwa 1.000 Jahren, mathematisch mehr als eine Billion Vorfahren existieren, so viele Menschen, wie bisher zu keinem Zeitpunkt gelebt haben (240). Ahnenschwund nach mehreren Generationen fallen allerdings häufig nur zufällig im Rahmen genealogischer Forschungen auf.
Aufklärung bringt aber auch die grafische Darstellung (31 KB)